Urlaubstipps

Von Viterbo nach Tuscania

Folgen Sie den Spuren der etruskischen Kultur durch zauberhafte Landschaften des nördlichen Latium auf einer Reise im Zeichen der Schönheit. Sehen Sie von Adelsleuten und Päpsten auserkorene Orte, wo sich Architektur und Natur auf besonders reizvolle Weise vereinen.

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Der Weg in Kürze

Nach dem Start in Viterbo geht es nach Civita di Bagnoregio, Montefiascone und zum Bolsenasee. Anschließend heißt es: Raus aufs Land bis nach Tuscania und in das umliegende Naturschutzgebiet.

Die Route ist ideal für…

Alle, die den Hauch von Geschichte und Kultur lieben, der in den Dörfern abseits vom Touristenrummel weht, die Gassen und Monumente in Ruhe erkunden und dabei die entspannende Natur auf dem Land und am See genießen möchten.

1. Tag – Viterbo und Civita di Bagnoregio

Los geht's in der mittelalterlichen Stadt Viterbo, die aus dem grauen Peperino-Stein aus der Umgebung erbaut wurde, der ihr diese antike Ausstrahlung und Eleganz verleiht. Ausgangspunkt für den Besuch des historischen Zentrums ist die Piazza San Lorenzo, wo sich auch die romanische Kathedrale befindet, deren Fassade später verändert und im Renaissancestil neu errichtet wurde. Der Turm ist gotisch. Hier steht außerdem der Papstpalast mit seiner eleganten Loggia, die durch ihre feinen Dekorationen wie ein Stickwerk anmutet. Der von 1255 bis 1266 erbaute Palast diente als Papstresidenz. Vom 12. bis 13. Jahrhundert residierten mehrere Päpste in Viterbo, weshalb es bis heute den Beinamen „Stadt der Päpste” trägt.

Unweit der Kathedrale liegen zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die romanische Kirche Santa Maria Nuova und das Quartier San Pellegrino, das mit seinen malerischen Gassen und Fassaden aus Stein zweifelsohne der charakteristischste Bezirk der Stadt ist. Folgen Sie dagegen der Via San Lorenzo, treffen Sie nacheinander auf den Palazzo Chigi Farnese aus dem 15. Jahrhundert, in dem Alessandro Farnese und seine Schwester Giulia residierten, die Brücke Ponte del Duomo mit ihren acht Reihen etruskischer Steinblöcke, die Piazza della Morte und die Piazza del Plebiscito, das Herz der Stadt.

Auf diesem einfach und unregelmäßig geschnittenen Platz bilden die wichtigsten Gebäude der Politik und Verwaltung ein einheitliches Ensemble: der Gemeindesitz Palazzo dei Priori, der Palazzo del Podestà mit dem 44 Meter in den Himmel ragenden Uhrenturm sowie der Palazzo della Prefettura mit der ockerfarbenen Fassade und dem majestätischen Löwen als Symbol Viterbos auf der Säule an der Gebäudekante. Hinter dem Bogen neben dem Rathaus wird Sie die kleine Kirche Santa Maria della Salute mit ihren ungewöhnlichen Formen und der mit Reliefen und Schachbrettmuster verzierten Fassade zu einem Halt veranlassen.

Falls der lange Spaziergang Ihren Appetit angeregt hat, machen Sie doch eine Pause in einer der typischen Trattorien, um die frischen Produkte vom Land und die typischen Gerichte der bäuerlichen Tradition zu probieren, wie zum Beispiel die Lammsuppe oder Acquacotta, eine Suppe mit altbackenem Brot und wildem Gemüse, die mit nativem Olivenöl extra verfeinert und, in der edlen Version, mit Stockfisch gereicht wird.

Am Nachmittag machen Sie sich dann auf den Weg in das malerische Civita di Bagnoregio, dem antiken Herz von Bagnoregio, das nur über eine 250 Meter lange Fußgängerbrücke erreichbar ist. Wegen seines Standorts auf einem steil aufragenden Tuff-Berggrat ist der Ort ebenso einzigartig und zauberhaft wie er - durch die ständigen Bodenerosionen - bedroht ist, weshalb er auch zu den sogenannten „sterbenden Städten” zählt. Durch das einzige Stadttor, die Porta del Cassero (oder Porta di Santa Maria) betreten Sie den kleinen etruskischen Ort aus Stein, der sich im Sonnenuntergang rosa färbt. Sehenswert sind die Kirche San Donato, der Bischofssitz und der Palazzo Mazzocchi-Alemanni, in dem sich heute ein Museum mit Funden aus römischer und etruskischer Zeit befindet, das Museo Geologico e delle Frane. Obwohl der Ort sehr klein ist, finden Sie hier einige typische Gasthäuser für das Abendessen.

 

2. Tag – Montefiascone und der Bolsenasee

Der nächste Tag beginnt in Montefiascone auf 600 Metern Meereshöhe mit einem überwältigenden Blick auf den Bolsenasee, der nur von diesem Aussichtspunkt so schön zu sehen ist. Ihr Spaziergang durch die Altstadt beginnt im Corso Cavour, einer leicht ansteigenden Straße, die Sie erst zur Piazza Vittorio Emanuele und dann zur Piazza Santa Margherita führt, wo Sie den Dom besichtigen können. Das im Jahr 1519 erbaute Gotteshaus besitzt zwei Glockentürme und eine imposante Kuppel. Im Innern der Kirche können Sie bis in die bei Befestigungsarbeiten entdeckte Krypta hinabsteigen.

Über die nicht weit vom Dom entfernte Via della Rocca erreichen Sie die Burg von Montefiascone. Die Rocca dei Papi war in den vergangenen Jahrhunderten nicht nur Zufluchtsort für die Bevölkerung vom Land, sondern vor allem ein bevorzugtes Ziel der aus Rom geflohenen Päpste. Die an der höchsten Stelle der Stadt erbaute Festung beherbergt in ihrem Innern das Architekturmuseum von Antonio da Sangallo.

Weinliebhaber seien daran erinnert, dass Montefiascone die Heimat des Est! Est!! Est!!! ist. Seinen Namen verdankt der seit dem Jahr 1111 bekannte DOC-Weißwein der Legende nach dem deutschen Kaiser Heinrich V, der von diesem edlen Tropfen aus Viterbo ganz besonders angetan war.

 

Nach wenigen Kilometern Wegstrecke stehen Sie schließlich am Ufer des Bolsenasees, der als einer der saubersten Seen Europas gilt. Umgeben von Eichen- und Kastanienwäldern, Weinbergen und Olivenhainen, reflektiert das ruhige Wasser von eindeutig vulkanischem Ursprung bei Sonnenuntergang das Licht und bezaubert mit herbstlichem Nebel und friedvoller Atmosphäre. Wenn Sie einen poetischen Blick auf den See werfen möchten, genießen Sie den Sonnenuntergang im Hafen von Bolsena oder am kleinen Strand von Capodimonte, wo sich die Lichter der winzigen Halbinsel im Wasser spiegeln.

Hier gibt es natürlich ausreichend Wassersportmöglichkeiten. Wenn Sie es eher ruhig mögen, sollten Sie sich für eine Bootsrundfahrt auf dem See entscheiden, die in Capodimonte startet und auf den Inseln Martana und Bisentina Station macht.

Interessante Wege gibt es auch für Mountainbiker. Sie führen Sie vom See bis in den Naturschutzwald Selva di Lamone an der Grenze zur Toskana oder in das Naturschutzgebiet Monte Rufeno, nördlich des Sees hinter Acquapendente.

3. Tag – Tuscania, Stadt und Naturreservat

Die Stadt Tuscania liegt auf einem Tuffsteinplateau und blickt in die von den Volsiner Bergen umgebene Ebene. In der ländlichen Gegend ist sie eine fast unerwartete Überraschung und der Ausgangspunkt unseres dritten Tages. Sie bewahrt neben Spuren aus der Zeit der Etrusker, während der sie zu einem wichtigen Zentrum für das Tal wurde, auch Zeugnisse der römischen Epoche und des Mittelalters.

Bevor Sie in das Herz der Stadt vordringen, gibt es zwei schöne Gotteshäuser zu besichtigen: die elegante Basilika San Pietro im romanisch-lombardischen Stil, die neben einer prachtvollen Marmorrosette an der Fassade eine neunschiffige Krypta mit 28 Säulen aufzuweisen hat, und die romanische Basilika Santa Maria Maggiore mit gotischen Einflüssen, in deren Apsis ein Fresko des Jüngsten Gerichts zu sehen ist.

Lohnenswert im Zentrum sind vor allem der Dom aus dem 16. Jahrhundert, der Palazzo Baronale, die hübsche Piazza Basile mit dem Palazzo Comunale, das Theater und die Kirche der Heiligen Märtyrer. Über die Straße im Rücken der Kirche erreichen Sie die Fontana delle Sette Cannelle, den ältesten Brunnen der Stadt.    

      

Falls Sie im fruchtbaren Tal von Tuscania verbleiben, können Sie die Ausgrabungsstätten besuchen, die aus der Stadtmauer, den Nekropolen und den etruskischen Siedlungen aus dem 3. und 2. Jahrhundert vor Christus. Die bedeutendste befindet sich bei der Kirche Madonna dell’Olivo mit dem labyrinthartig angelegten Grab der Königin darunter.

Die Stadt ist außerdem Zentrum des Naturreservats Tuscania, das mehr als zweitausend Hektar umfasst und sich aus Hügellandschaften, Vulkankomplexen, dem Fluss Marta und Waldgebieten mit Pappeln, Weiden, Erlen, Weiden und Schilf zusammensetzt. Anschauen sollten Sie sich auch den Korkeichenwald von Tuscania im nordöstlichen Teil des Schutzgebiets, einen der ältesten seiner Art in der Region.

Erwähnenswert sind schließlich die nördlich der Stadt im Ort San Savino gelegenen Schwefelquellen von Acquaforte, von denen es einige in der Region um Viterbo zu entdecken gibt. Heute sind sie ein beliebtes Ziel für Ausflüge und Naturwanderungen.

 

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